Schüttwinkel, Böschungswinkel

Der Schüttwinkel (auch Böschungswinkel genannt) ist der maximale Neigungswinkel, den ein Schüttgut beim Aufschütten auf eine ebene Fläche einnimmt, ohne abzurutschen. Er ist ein Kennwert zur Beurteilung der Fließeigenschaften von Pulvern, Granulaten und anderen Schüttgütern. Der Schüttwinkel beeinflusst unter anderem die Lagerung, den Transport und die Verarbeitung von Schüttgütern und ist relevant für die Auslegung von Silos, Bunkern und Förderanlagen.

Die Bestimmung des Schüttwinkels erfolgt nach genormten Verfahren, z. B. nach DIN ISO 4324 oder ASTM D6393. Dabei wird das Schüttgut langsam durch einen Rieseltrichter auf eine Ebene mit definiertem Durchmesser aufgeschüttet, sodass ein Kegel entsteht. Aus der gemessenen Höhe und dem Durchmesser des Kegels wird der Schüttwinkel berechnet. Die Messung sollte unter reproduzierbaren Bedingungen erfolgen, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.

Der Schüttwinkel dient als einfacher Indikator für die Fließfähigkeit eines Schüttguts:

• Niedrige Schüttwinkel (z. B. 25–30°) deuten auf eine sehr gute Fließfähigkeit hin. (z.B. trockener Sand)
• Hohe Schüttwinkel (über 45°) weisen auf eine schlechte Fließfähigkeit und mögliche Probleme beim Austrag oder der Förderung hin.