Angebot für professionelle Schüttgutuntersuchungen anfordern

Je nach Laborauslastung sind die Ergebnisse der Schüttgutuntersuchungen etwa zwei Wochen nach Probeneingang verfügbar. Messungen zur Zeitverfestigung können die Bearbeitungszeit entsprechend verlängern.

Nach Abschluss der Messungen stellen wir Ihnen die Ergebnisse online zur Verfügung. Sie können diese abrufen, weiterverarbeiten und ausdrucken. Zusätzlich erhalten Sie eine kumulierte Auswertung der Ergebnisse mit Streukoeffizienten, die Fließfunktion σc(σ₁), die Auswertung des effektiven Reibungswinkels ϕ_e(σ), die Dichtefunktionen ρ(σ) sowie die Auswertung der Wandreibung ϕ_w(σ). Dadurch lassen sich die Ergebnisse direkt in Ihre weiterführenden Berechnungen integrieren.

Zur normgerechten Durchführung der Schüttgutmessungen sollte das Probenmaterial 2 mm Korngröße nicht überschreiten. Größere Partikel können die Messgenauigkeit beeinträchtigen und zu unzuverlässigen Ergebnissen führen. Für spezielle Anwendungen oder Materialien mit größeren Partikeln kontaktieren Sie uns bitte direkt, damit wir die Machbarkeit der Messungen individuell prüfen können.

Je nach Auswahl der Messungen werden ca. 1-2 Liter Probenmaterial pro Stichprobe für eine vollständige Schüttgutanalyse zur technologischen Siloberechnung benötigt. Für einfache Fließfähigkeitsfaktor-Messungen reichen bereits 0,5 Liter aus. Bei der Erstellung des Angebots geben wir Ihnen eine genaue Angabe zum Probenvolumen basierend auf den ausgewählten Messungen und der Anzahl der Proben.

Bitte stellen Sie sicher, dass die Stichproben eine repräsentative Zusammensetzung des gesamten Materials aufweisen, um genaue und verlässliche Ergebnisse zu gewährleisten. Bitte schicken sie uns auch nicht unnötig große Mengen Material. Das gesamte angelieferte Material wird im Rahmen der Probenvorbereitung homogenisiert und auf die benötigte Menge reduziert. Wenn nicht anders angegeben wird die Ausgangsfeuchte des Materials für die Messungen beibehalten.

Für die Festlegung der Referenzspannungen genügen ungefähre Angaben zu folgenden Punkten:

• Siloform: rechteckig oder rund + Abmessungen/Durchmesser
• Höhe des Siloschafts
• Trichterneigung (gegenüber der Vertikalen)
• Trichterhöhe und/oder Auslaufdurchmesser
• Wandmaterial (poliert, glatt, roh, rau etc.)
• Ungefähre Dichte

Zum Erstellen einer technologischen Siloberechnung nach DIN EN 1991-4 sind folgende Messungen erforderlich:

• Fließfunktion (mehrere Fließorte bei verschiedenen Konsolidierungsspannungen)
• Wandreibung (Wandreibungswinkel und -koeffizienten)
• Schütt- und Kompressionsdichte (Dichteänderung unter Belastung)
• Schüttwinkel
• Optional: Zeitverfestigung (zeitabhängiges Fließverhalten)

Der Fließfähigkeitsfaktor repräsentiert einen einzelnen Wert bei einer Konsolidierungsspannung für Materialvergleiche.
Die Fließfunktion zeigt das Fließverhalten über einen größeren Spannungsbereich.

Für die Messung der Wandreibung benötigen wir von Ihnen ein Wandmuster gemäß Zeichnung. Standardmaterialien sind auf Anfrage in unserem Labor verfügbar. Die Wandproben sollten die gleiche Oberflächenbeschaffenheit wie das geplante Silomaterial aufweisen.

Alle Messungen werden auf standardisierten und zertifizierten Instrumenten in unserem Labor durchgeführt. Die Schüttgutmessungen für den Fließort, die Wandreibung, die Kompressionsdichte sowie die Zeitverfestigung erfolgen mit standardisierten Schertestern nach ASTM D6682. Dies gewährleistet reproduzierbare und vergleichbare Ergebnisse.

Nach Durchführung der Messungen erhalten Sie von uns einen detaillierten Prüfbericht mit Einschätzung des physikalischen Fließverhaltens des Materials. Für die vorhandene Silogeometrie identifizieren wir ggf. Fließprobleme und machen mögliche Verbesserungsvorschläge zur Vermeidung. Der Bericht enthält alle relevanten Parameter und Empfehlungen für die praktische Anwendung.

Nach Abschluss aller notwendigen Messungen zur technologischen Siloauslegung steht Ihnen zusätzlich ein Berechnungstool zur Auslegung der Silogeometrie und Abschätzung des Fließprofils zur Verfügung. Dieses ermöglicht die Berechnung von Spannungen und Fließzuständen im Silo basierend auf gängigen Methoden: Spannungen im Füll- und Entleerungszustand, Brückenbildung (kritischer Auslaufdurchmesser), Grenzkriterium für Massen- bzw. Kernfluss, Belastung auf das Austragsgerät, etc.

Sie können dabei selbst die Silogeometrie und Berechnungsgrundlagen selbst festlegen und automatisch berechnen lassen. Die Ergebnisse dienen als Auslegungshilfe und Abschätzung der Spannungen und Fließbedingungen des Schüttgutes im Silo. Bitte beachten Sie, dass einige Berechnungsmethoden auf allgemein gebräuchlichen empirischen Grundlagen basieren und die Software keine ingenieurmäßige Siloberechnung ersetzt.